
Elias fühlt sich als würde ihn eine unsichtbare Kraft nach unten ziehen und spürt, wie dadurch der Druck in ihm steigt. Er ist gereizt und reagiert, ohne nachzudenken, aber wer macht das eh schon umgekehrt?
Elias fühlt sich als sei er gefangen, jede Bewegung ist eingeschränkt und mühsam, als würde er gegen eine Strömung durch einen tiefen Fluss waten, die immer stärker und tiefer zu werden scheint. Das rettende Ufer ist nicht in Sicht, denn egal wohin er suchend guckt - er sucht vergeblich. Umgeben von einem tiefen Nebel aus Zweifel kämpft er weiter, ohne zu wissen was noch vor ihm liegt. Kein Ende in Sicht, fragt sich Elias, wozu er denn dann zu kämpfen braucht. Vorwärts ist rückwärts mit dem Rücken gewandt und so bleibt er einfach stehen. Sein Körper steht still doch sein Kopf spielt nicht mit und so fängt es an zu regnen; Zweifel prasseln auf ihn herab.
Ohne zu wissen, wie es weitergehen soll spürt er plötzlich, wie seine Hand ganz sanft von einer anderen gegriffen wird, die aus dem Nebel zu kommen scheint. Unsicher und hilflos steht er da im erbarmungslosen Nebel und Regen, doch immerhin Hand in Hand und damit nicht komplett allein.
Als seine Tränen mit dem Regen verschwimmen, gibt Elias sich hin und damit auf. Dann, so plötzlich wie die erste, eine weitere Hand, die seine andere ergreift und ihm damit einen weiteren Hauch Hoffnung einflößt.
Ohne zu wissen aber auf eine Ahnung hin spürt er was richtig ist. Er schließt seine Augen und lässt sich langsam rückwärts in die Ungewissheit fallen. Die beiden Hände halten ihn bis zuletzt und geben ihn dann frei in die hinter ihm liegende Dunkelheit des Lebens, denn er ahnt, dass er den nächsten Schritt alleine machen muss.
Im scheinbar freien Fall gibt er sich der Strömung hin und spürt, wie die Schwere der Welt langsam nachlässt, bis er nur noch einen leichten Druck verspürt, der seinen Körper umgibt. Elias fühlt sich sicherer als noch kurz zuvor, öffnet seine Augen und erkennt, dass die Schwere der Welt eine Umarmung war. Sanft wird er wieder an die Hände genommen und das Leben erinnert ihn: »Du bist hier, du bist jetzt und und damit niemals alleine, denn du wirst geliebt. Also bist du ein Wunder, genau wie ich und alles, was lebt.«